In der Theorie war das Duell zwischen der 2024 noch ungeschlagenen SpVgg Erkenschwick und dem in diesem Jahr noch punktlosen TuS Bövinghausen eine klare Sache. In der Praxis sah das allerdings deutlich anders aus - und doch setzte sich der Favorit letztlich mit 1:0 durch.
"Am Ende fehlt das, was man da unten nicht hat: das Spielglück. Das hat man anscheinend nur oben", haderte Bövinghausen-Trainer Danny Voß, der mit ansehen musste, wie sich seine Mannschaft in der 86. Minute bei einer Ecke von Stefan Oerterer, die ins Tor rutschte, um den Lohn brachte. "Da verteidigen wir es halt im kompletten Verbund schlecht. Das, was wir die ganze Zeit hervorragend gemacht haben, das machen wir kurz vor Schluss dann nicht."
Die Partie hätte durchaus auch auf die andere Seite kippen können. "Gerade in der zweiten Hälfte hatten wir ganz klare Torchancen wo man sagt: In zehn Fällen geht das Ding neunmal rein und einmal nicht. Das war gestern halt so. Es wäre keiner verwundert gewesen, wenn wir als Sieger vom Platz gegangen wären", resümierte Voß, für den sich die Niederlage "nicht richtig" anfühlte.
Der Coach blickte trotz der siebten Niederlage im siebten Ligaspiel des Jahres weiterhin positiv in die Zukunft. "Wenn selbst der gegnerische Trainer nach dem Spiel von einem glücklichen Sieg spricht, dann kann man optimistisch sein", erklärte Voß nach dem 0:1. "Ich bin weiterhin guter Dinge, dass das reicht." Durch den späten Ausgleich des FC Brünninghausen im Kellerduell beträgt der Abstand zu den beiden sicheren Abstiegsplätzen sechs Punkte. Die Zahl der Absteiger könnte sich allerdings noch erhöhen, wenn mindestens drei westfälische Regionalligisten absteigen.
Mit "Frust, Wut und Enttäuschung" gegen Rheine
Schon am Donnerstag (19 Uhr, RS-Liveticker) steht für den TuS ein wegweisendes Spiel auf dem Programm. Es geht gegen Tabellennachbar Eintracht Rheine, der aktuell drei Punkte mehr auf dem Konto hat. "Das wird ein komplett anderes Spiel", ist sich Voß sicher und hat nach der bitteren Niederlage einen Wunsch: "Ich kann die Enttäuschung der Jungs verstehen. Sie sollen diese auch gar nicht abschütteln, sondern alles, was da zusammengekommen ist - dieser Frust, diese Wut, diese Enttäuschung - mit einpacken und am Donnerstag auf dem Platz raushauen."
So soll es für die Dortmunder dann endlich zu den ersten Punkten im neuen Jahr reichen. "Ich hoffe, dass wir uns belohnen und vor allem, dass sich das Ergebnis nicht wieder falsch anfühlt", blickte der Coach voraus.